Ein Wintermärchen – im tropischen Klima Thailands

Chiang Rai ist eine Stadt im Norden Thailands in der gleichnamigen bergigen Provinz. Die Stadt liegt in der Nähe der Grenze zu Laos und Myanmar und beherbergt eine außergewöhnliche, private Tempelanlage

Entstehung
Wat Rong Khun, der weiße Tempel – ein privates Bauwerk im Stil einer Tempelanlage – ist seit 1997 im Entstehen, verbindet mehrere südostasiatische Baustile und ist stetig weiterwachsend. Die weiße Farbe ist ungewöhnlich, ist in Thailand jedoch die traditionelle Farbe der Trauer.
Die Brücke – im oberen Bild - symbolisiert den Übergang vom Zyklus der Wiedergeburt zum Raum Buddhas. Der kleine Halbkreis davor steht für die Welt des Menschen. Der große Kreis mit Fangzähnen steht für den Mund des Mara (Buddhismus), die Herausforderungen des Lebens auf der Erde. Dem historisch interessierten Besucher wird hier die Analogie zu Darstellungen von Dantes „Inferno“ auffallen.

History
Die Ursprünge der Tempelanlage reichen ins 18. Jhdt. zurück. Die vorangegangene Struktur des Wat Rong Khun Tempels lag Ende des 20. Jahrhunderts in Trümmern und war eine halb verfallene Ruine, als die thailändische Regierung in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts beschloss die Tempelanlage zu restaurieren, fehlende Mittel bedingten jedoch nach kurzer Bauzeit die Einstellung der Arbeiten und der Tempel lag wie eine offene Wunde in Chang Rai, dem kleinen Ort im Norden Thailands, in der Nähe zur Grenze nach Laos.
Ortsangabe
Wat Rong Khun White Temple,
Pa O Don Chai, Amphoe Muang Chiang Rai
Chiang Rai 57000, Thailand
Architektur
Ein thailändischer Architekt und Künstler entdeckte die Tempelruine und beschloss - auf eigene Kosten und nach seinen ganz eigenen, ungewöhnlichen Vorstellungen – die Anlage wieder zum Leben zu erwecken. 1997 begannen er und ein Team von 120 Freiwilligen, darunter Bauarbeiter, Architekten und Künstler, mit den Bauarbeiten. Er wurde kürzlich mit den Worten zitiert, dass er wohl in diesem Leben nicht mehr damit fertig werden würde.
Sein Name: Chalermchai Kositpipat Die alte Tempelanlage wurde komplett abgerissen und der Neuaufbau begann. Dabei wählte Kositpipat eine sehr ungewöhnliche Farbgebung, als er sich für Weiß entschied, er sieht darin die Reinheit Buddhas und in den Glassplittern Buddhas Weisheit - und in seinem schweißtreibenden Einsatz einen Dienst an Buddha. Nachdem im Mai 2014 die Region von einem schweren Erdbeben getroffen wurde, kam es zu erheblichen Schäden am Tempel. Nach einer kurzen Pause konnten die Arbeiten jedoch wieder aufgenommen werden und es entstanden nebst dem Tempel-Hauptgebäude zahlreiche kleine Objekte, Gedenkstelen und manieristische Skulpturen.

