Historische Gedenkstätte am Donaustauf bei Regensburg (D)

Walhalla Donaustauf, Regensburg (D)

Der Entwurf im Stil des Parthenons geht auf Zeichnungen des Archäologen und Architekten Carl Haller von Hallerstein zurück und wurde durch Leo von Klenze in den Jahren 1831-1842 errichtet.

Hoch über der Donau gelegen präsentiert sich diese Gedenkstätte wie ein griechischer Tempel und ist ein Paradebeispiel für klassizistische Architektur aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Auf Veranlassung des bayerischen Königs Ludwig I. werden in dieser Ruhmeshalle der deutschen Geistesgrößen zur Eröffnung 1842 160 Persönlichkeiten mit 96 Büsten und 64 Gedenktafeln geehrt. Gegenwärtig umfasst die Sammlung 131 Büsten und 65 Gedenktafeln, die an Personen, Taten und Gruppen erinnern. Unter den Geehrten sind 13 Frauen.

Entstehungsgeschichte:
Die Idee zur Errichtung der Walhalla ist vor dem Hintergrund der politischen Situation zu Beginn des 19. Jahrhunderts zu sehen. Nach Niederlagen gegen Napoleon lag das Heilige Römische Reich Deutscher Nation in Trümmern. Die politische Zersplitterung und Schwächung Deutschlands, die französische Besetzung und die Teilnahme vieler Deutscher an Napoleons verheerendem Russlandfeldzug waren einer nationalen Stärkung nicht zuträglich. Eine gemeinsame nationale Identität in der Vergangenheit zu suchen führte die "Historiker" bis in die Germanenzeit zurück. Es entstanden nationale Denkmäler im klassizistischen Stil, jedoch thematisch von germanischen Themen getragen und dies ließ eine faszinierende Synthese von Architektur und Historie entstehen.
https://www.schloesser.bayern.de/deutsch/schloss/objekte/walhalla.htm

Die Grundsteinlegung für den „Ruhmestempel“ erfolgte am 18. Oktober 1830, dem 17. Jahrestag der Völkerschlacht von Leipzig. Die Walhalla war mit Baukosten von vier Millionen Gulden Ludwigs teuerstes Projekt (nach heutiger Währung in etwa 82 Mio.€)

Am 18. Oktober 1842, dem 29. Jahrestag der Völkerschlacht, eröffnete Ludwig I. die Ruhmeshalle mit den Worten:

„Möchte Walhalla förderlich sein der Erstarkung und der Vermehrung deutschen Sinnes! Möchten alle Deutschen, welchen Stammes sie auch seien, immer fühlen, dass sie ein gemeinsames Vaterland haben, ein Vaterland auf das sie stolz sein können, und jeder trage bei, soviel er vermag, zu dessen Verherrlichung.“
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